
Jessica Beitzel

Mein Name ist Jessica Beitzel.
Als ausgebildete Bestattermeisterin habe ich mich schon seit meiner Ausbildung stark für trauernde Kinder und verwaiste Eltern eingesetzt. Als ich 2014 zum ersten Mal Mutter geworden bin, hat sich mein Blick auf trauernde Kinder noch einmal komplett verändert, und mein Wunsch wuchs, mich für trauernde Kinder stark zu machen, sie in den Mittelpunkt zu nehmen und ihnen eine Sprache und Aufmerksamkeit zu schenken. Heute, als Mutter von zwei Töchtern, ist es mir auch wichtig, dass wir verwaisten Eltern einen Raum geben, in dem sie um ihre Kinder trauern können.
Meine Ausbildungen für die Familientrauerbegleitung:
• Ausbildung als ehrenamtliche Hospizhelferin im Ambulanten Kinderhospiz
• Ausbildung zur Bestattungsfachkraft
• verschiedene Fortbildungen beim Bundesverband Verwaister Eltern
• Fortbildung zur Bestattermeisterin
• Dozentin für den Bundesverband Deutscher Bestatter und die Theo-Remmertz-Akademie im Bereich Trauerpsychologie
• Basis- und Aufbaulehrgang zur Zertifizierten Familientrauerbegleiterin, Mechthild Schroeter-Rupieper, Lavia-Institut für Familientrauerbegleitung
Meine Motivation
Wir Erwachsene erleben einen Trauerfall schon als eine herausfordernde und emotional stark aufwühlende Zeit. Wir wollen unsere Kinder vor allem Negativen, vor Tränen, Trauer, Angst und Wut, beschützen. Ein Impuls, den ich schon immer nachvollziehen konnte, aber seitdem ich Mama geworden bin, noch viel mehr verstehe. Bereits seit 2006 halte ich Informationsveranstaltungen für Eltern in Schulen, Kindergärten, Spielgruppen etc. unter dem Stichwort „Für dich da sein, wenn du traurig bist. – Kinder begegnen dem Tod.“. Doch als 2017 meine Oma starb – meine große Tochter war zu dem Zeitpunkt 3 Jahre alt –, war meine erste Reaktion, dass ich überlegte, wo ich meine Tochter unterbringe, wenn die Beerdigung ansteht. Der Wunsch, das eigene Kind zu beschützen zu wollen, ist etwas so Natürliches, dass ich im ersten Moment gar nicht über die Bedeutung meines Handelns nachdachte. Direkt danach wurde mir aber klar, was ich mir eigentlich für meine Tochter wünsche: nämlich einen natürlichen Umgang mit den Themen Sterben, Tod und Trauer. Ich wollte, dass sie weiß, dass Tränen sein dürfen, dass sie ihre Gefühle zeigen und äußern darf und dass sie die Möglichkeit bekommen soll, sich von ihrer Uroma verabschieden zu können, so wie ich mich von meiner Oma verabschieden wollte. Also handelte ich gegen meinen ersten Impuls, und sie durfte den Sarg ihrer Uroma mit bemalen und war bei der Urnenbeisetzung dabei. Kindgerecht erklärten wir ihr, was passiert war, und ermöglichten ihr so einen Abschied, der für alle so wichtig war.