
„Für Immer Anders“
Wenn das Unfassbare passiert und ein Kind stirbt, bricht für die Familie eine Welt zusammen. Ein Kind zu verlieren ist ein nicht mit Worten zu beschreibendes Unglück, das das Leben der Familie für immer verändert. Ab diesem Moment ist es „Für Immer Anders!“
Der Schmerz, die Verzweiflung, die Traurigkeit und manchmal auch die Wut sind unendlich groß …. Eine ungeahnte Vielfalt von Gefühlen stürzt auf Eltern und Geschwister des verstorbenen Kindes ein. Die Welt ist nicht mehr so, wie sie vor dem Tod ihres Kindes war, sie ist „Für Immer Anders“. Der Schmerz ist unfassbar und kaum auszuhalten, egal ob das Kind in den ersten Lebensjahren oder als Jugendlicher gestorben ist. Es fühlt sich vielleicht so an, als sei ein Teil der Zukunft mit dem Kind gestorben, egal wie viel Wegstrecke man schon zusammen durchs Leben gegangen ist.
Freunde und Familie können oft nicht helfen, sie sind selber völlig in ihrer Trauer gefangen, sprachlos, hilflos.
Deshalb ist es manchmal leichter, wenn man weiß, dass man nicht allein ist, dass es Menschen gibt, die ein ähnliches Schicksal haben.
Wir bieten den Familien einen geschützten Raum, damit sie sich über das Unfassbare austauschen, gemeinsam trauern, weinen, erzählen, neuen Mut fassen, Kraft tanken und sich erinnern können, um den Weg, der vor ihnen liegt, gut zu meistern.
Wir werden den Nachmittag gemeinsam beginnen, um Sie und Ihre Kinder kennenzulernen, dann werden wir in einem geschützten Raum, basierend auf Wertschätzung und Respekt füreinander, im Kreis der Erwachsenen ins Gespräch kommen, während die Kinder in ihrer separaten Gruppe gemeinsame Zeit miteinander verbringen können. Am Schluss des Tages werden wir die Zeit gemeinsam beenden.

Erwachsenentrauergruppe:
In der Erwachsenengruppe von „Für Immer Anders“ ist Raum, um über die Herausforderungen, Fragen und Antworten Ihrer Trauer zu sprechen. Es geht um Zuhören und Mitteilen. Hier wird nichts bewertet, niemand wird kritisiert oder mit (womöglich sogar ungebetenen) Ratschlägen überhäuft. Hier darf geweint werden – muss es aber nicht. Hier darf auch gelacht werden – muss es aber auch nicht. Alles, was miteinander geteilt wird, bleibt im Raum von „Für Immer Anders“. Die Erfahrungen der anderen Teilnehmer*Innen, verbunden mit den Kenntnissen der Trauerbegleitung, geben Unterstützung für Ihren Weg durch die eigene Trauer.
Dabei kann es beispielhaft um diese Fragen gehen: Wie kann ich, wie können wir nach dem Tod meines/unseres Kindes weiterleben? Wer kennt meine Gefühle, meinen Schmerz und sagt mir, dass dieser Schmerz normal ist? Gibt es einen Weg aus meiner Trauer heraus, oder hört sie nie mehr auf? Wie gehen wir mit Erinnerungstagen um (Geburtstag, Weihnachten, Todestag)? Darf ich irgendwann wieder lachen? Wie halte ich die Erinnerungen an mein Kind lebendig? Ich habe Angst, seine Stimme und sein Lachen zu vergessen. Warum versteht mich keiner? Was wird aus unserer Familie? Am liebsten möchte ich bei meinem verstorbenen Kind sein – wie verliere ich die Lebenden nicht aus den Augen?
C.G. Jung hat gesagt: „Oft wissen die Hände ein Geheimnis zu enträtseln, an dem der Verstand sich vergebens bemühte.“ Von diesem Verständnis her werden wir auch mit Methoden arbeiten, die handwerkliche und kreative Tätigkeiten einschließen. Nicht, um zu „basteln“, sondern um über das Tun ins Verstehen und Sich-Ausdrücken zu kommen. Dass dabei etwas entsteht, das als Erinnerung oder „Anker“ dienen kann, ist ein hilfreicher Aspekt dieser Herangehensweisen.
Moderiert wird der Erwachsenenbereich von „Für Immer Anders“ von Maria van den Berg.
Kindertrauergruppe:
Kinder trauern anders als Erwachsene.
Je nach Alter gehen sie unterschiedlich mit dem erlebten Verlust um. Manche Kinder weinen, und im nächsten Moment sind sie wieder fröhlich, lachen und toben, manchmal ziehen sie sich aber auch zurück oder sind aggressiv.
Es kann auch passieren, dass die Kinder nach außen hin schnell wieder „normal“ wirken; deshalb entsteht der Eindruck, dass sie alles gut bewältigt haben. Doch das ist oft nicht der Fall, denn Kinder finden manchmal nur schwer Worte für ihre Trauer. Sie haben Fragen, die sie den Eltern vielleicht nicht stellen wollen, auch aus Sorge, etwas falsch zu machen.
Auch machen Kinder sich vielleicht Vorwürfe, weil sie einem verstorbenen Geschwisterkind etwas Böses gewünscht haben. Sie entwickeln Schuldgefühle, mit denen sie nicht alleine fertig werden.
Deshalb brauchen sie Menschen, die ihre Fragen einfühlsam, ehrlich, kind- und altersgerecht beantworten. Sie brauchen Informationen über Tod, Sterben, Beerdigungen, Trauer, damit sie den Verlust begreifen und mit ihm weiterleben können.
Sie brauchen auch andere Kinder, mit denen sie lachen und spielen können, mit denen sie aber auch traurig, wütend und zornig sein können, ohne sich schämen zu müssen.
In unserer Kindertrauergruppe kommen sie mit anderen Kindern zusammen, die die gleichen Erfahrungen gemacht haben wie sie selber, sie erleben, dass sie mit ihrer Trauer, mit ihrer Situation nicht alleine auf der Welt sind. Sie erleben in der Kindertrauergruppe Verständnis und Unterstützung. Die Kinder erfahren, dass es kein „falsches“ oder „richtiges“ Trauern gibt, dass alle Gefühle erlaubt sind und alle Menschen auf ihre eigene Weise trauern.
Sie lernen, ihre Gefühle und Gedanken auszudrücken, dies geschieht z.B. über Bewegung, kreative Methoden, Bücher, Spiele, Musik, Erzählungen und Gespräche.
Die Kindertrauergruppe kann dazu beitragen, dass Kinder ein glückliches und gutes Erinnern an das verstorbene Geschwisterkind entwickeln und dem verstorbenen Kind somit einen anderen Platz ihrem Leben geben.
Die Kindertrauergruppe „Für Immer Anders“ wird von Heidi Kreuels geleitet.
Termine:
28.02.2025
04.04.2028
02.05.2025
30.05.2025
27.06.2025
01.08.2025
29.08.2025
26.09.2025
31.10.2025
28.11.2025
19.12.2025